Botschaft in Rot

Lebende Zeitzeugen des 30-jährigen Kriegs

Volker-Johannes Trieb gibt Zeitzeugen eine Stimme –
Zeugen einer düsteren Zeit von vor 400 Jahren.

Der Osnabrücker Aktions-Künstler, dessen
Friedens-Installation „FORX. Pitchforks for Peace“
noch bis Ende Oktober 2023 vor dem Osnabrücker Rathaus zu
sehen ist, rundet seinen Zyklus zum Thema
Westfälischer Frieden mit einer Ehrung von
Zeugen des blutigen Geschehens von einst
durch die dreigeteilte „Botschaft in Rot“ ab –
und thematisiert damit zugleich,
dass der Einsatz militärischer Gewalt weltweit
zunehmend als Mittel der Politik eingesetzt wird –
von Mali bis Aserbaidschan, von Libyen
bis Syrien, von Israel bis in die Ukraine.

Volker-Johannes Trieb ehrt drei Zeitzeugen des
Friedensschlusses von 1648 aus Stadt und Landkreis Osnabrück:
Die zwischen 800 und 1000 Jahre alte „Everseiche“ in Osnabrück, eine
Stieleiche mit einem Stammumfang von 7 Metern, die alte Eiche auf
Hof Detert in Bissendorf, südlich Osnabrück, und die
gewaltige Linde vor der Kirche des Stifts Börstel,
in Berge, nördlich von Osnabrück.

Volker-Johannes Trieb umhüllt die Stämme der drei Bäume mit
rotem Tuch – einer Symbolfarbe für Liebe und Tod.
Das Tuch ist mit dem Motto des Westälischen Friedens beschriftet:
„Pax optima rerum – Der Frieden ist das höchste aller Güter“.

Der Tag wird kommen, an dem es diese Zeitzeugen nicht mehr gibt.
Desto wichtiger ist es, ihnen jetzt zuzuhören –
sie haben Unfrieden und Frieden erlebt, mehr als wir alle.
Wir können viel von ihnen lernen. Über den Wert des Lebens.