Post gegen den Tod

Protestaktion gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine

Berlin, Sowjetisches Ehrenmal an der Straße des 17. Juni

Textbänder wurden auf dem Ehrenmal plaziert, u.a. an den dort
stehenden Geschützen, als temporäre Mahn-Installation. Auf ihnen, in
Deutsch und Russisch, ein Zitat aus dem Anti-Kriegs-Roman „Im Westen
nichts Neues“ des Osnabrücker Autors Erich Maria Remarque: „Und
langsam häufen sich auf dem Feld die Toten“.

Die Aktion war nach einer Stunde vorüber und keine generelle Verurteilung
Russlands. Sie sollte nicht das Andenken der Toten stören, die historische
Leistung der Roten Armee bei der Befreiung NS-Deutschlands schmälern.
Sie wandte sich einzig gegen den Krieg in der Ukraine

Die russische Inschrift des Ehrenmals besagt: „Ewiger Ruhm den Helden,
die für die Freiheit und Unabhängigkeit der Sowjetunion im Kampf gegen
die faschistischen deutschen Eindringlinge gefallen sind.“ Russland hat
als Aggressor in die Freiheit und Unabhängigkeit der Ukraine eingegriffen,
ist jetzt selbst der Eindringling. Russische Helden gibt es in dieser Invasion nicht.
Das muss benannt werden.

Dazu wurden Fotokarten an den russischen Botschafter in Berlin verteilt und versandt, voradressiert. Auf ihnen steht ein weiteres Remarque-Zitat: „Krieg ist zu allen Zeiten ein brutales Werkzeug der Ruhmgier und der Machtlust gewesen, immer in Widerspruch mit den Grundprinzipien der Gerechtigkeit, die allen moralisch gesunden Menschen innewohnen.“